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Anita-Neubauer

Anita Neubauer

Wer in die Fußstapfen anderer tritt, kann sie nicht übertreffen.

Karriere bedeutet für mich, für sich selbst immer wieder neue Entwicklungspotentiale zu finden und dabei den Blick über den eigenen Tellerrand zu wagen. Die eigentliche Kunst besteht darin, diese Puzzleteile im Rahmen neuer Herausforderungen immer wieder zu etwas Neuem zu verknüpfen und daran wachsen zu können. Eine klassisch geradlinige, schablonenhafte „Karriere“ ist für mich ein befremdliches und nicht zukunftsfähiges Relikt.

Zwei komplett unterschiedliche Dinge: Zum einen: Echte Herausforderungen, die einem einen kurzen Schauer über den Rücken jagen, weil man mit einem weißen Blatt Papier und einem großen Fragezeichen im Kopf startet. Zum anderen: Ein möglichst internationales und heterogenes Umfeld, in dem die eigenen Sichtweisen und Ansätze kontinuierlich in Frage gestellt werden.

Mit der Aussage „I trust you with that“ vom eigenen Chef in ein Mammutprojekt zu starten – zum ersten Mal in der Projektleitung, in einem fremden Kulturkreis und einem komplett neuen Themenfeld. Wichtig waren dabei ein hoher Grad an Antizipation, Empathie für den Kunden sowie insbesondere die großartige Unterstützung meiner damaligen Kollegen. Das war die größte Herausforderung – aber vor allem auch die größte Lernkurve meiner bisherigen Laufbahn.

Geduldiger zu sein. Wie können durch Abwarten denn positive Veränderungen entstehen? Es mag Situationen geben, in denen „Aussitzen“ auch funktionieren kann. Allerdings fehlt mir die Geduld, das herauszufinden.

Meine Gegenfrage ist: Welche Chancen gibt es noch für Branchen ohne Frauen? Dass wir heute heterogene Teams benötigen, ist unbestreitbar. Das gilt für Consulting aufgrund der Nähe zu neuesten Trends und Entwicklungen noch viel mehr als für andere Industrien. Allerdings hat die stark hierarchische Beratungsbranche da noch einen deutlich weiteren Weg zu gehen als manche ihrer Kunden.

Die ernüchternde Wahrheit ist heute nach wie vor: Man muss sich – überspitzt formuliert – entscheiden, ob man unternehmenspolitisch konforme Mitläuferin oder Rebellin ist, die eine eigene Meinung hat – und im schlimmsten Fall ist beides für Frauen negativ belegt. Beide Wege können zum Ziel führen, beide scheitern. Wichtig ist, dass man sich für einen Weg entscheidet und konsequent dabei bleibt.

Gerne nach einem weiteren Learning: Wer sich finden will, muss in die Welt hinaus! In meinen Auslandsaufenthalten habe ich – egal auf welchem Kontinent – bisher am meisten über mich selbst erfahren und einzigartige Persönlichkeiten kennengelernt. Ich würde jederzeit wieder meine Koffer packen.

Anita Neubauer

Wer in die Fußstapfen anderer tritt, kann sie nicht übertreffen.